Mauretanien ist ein Übergangsland zu Schwarzafrika. Mauretanien grenzt im Osten an Algerien und Mali, im Norden an die West-Sahara (Demokratische Arabische Republik Sahara) und im Süden an den Senegal. Im Westen wird es vom Atlantischen Ozean begrenzt. Der Staat besteht überwiegend aus den Wüstenebenen der Sahara, mit Sanddünen und stellenweise felsigen Plateaus, mit tiefen Schluchten und einsamen Gipfeln. Das 500 m hohe Adrar-Plateau liegt in der Landesmitte, das Tagant-Plateau im Süden steigt auf 600 m an. In dieser Region liegen mehrere Städte, kleine Dörfer und Oasen. Das Nordufer des Flusses Senegal, die Südgrenze des Landes, ist als einzige Region des Landes ganzjährig mit Vegetation bedeckt – auch die Tierwelt ist hier vielfältig. Im Norden Mauretaniens sind überwiegend Mauren, gegen Süden Schwarzafrikaner beheimatet. Die Staatsreligion in Mauretanien ist der Islam sunnitischer Ausrichtung. Haupteinnahmequellen Mauretaniens sind neben der Förderung von Eisenerz, in letzter Zeit auch Erdöl. Der Tourismus ist wenig entwickelt.
Mauretanien ist ein muslimisch geprägtes Land. Reisende sollten auf die religiösen, kulturellen und sozialen Traditionen Rücksicht nehmen.
Grenzen
Im Moment (2010) ist eine Ausreise von Marokko nach Mauretanien nur über den Grenzübergang bei Nouadhibou (Marokkanischer Grenzübergang) bei (GPS: N 21° 21,48′ W 16° 57,40′) möglich. Wer auf die glorreiche Idee kommt, die Grenze an anderer Stelle zu durchfahren, sollte sich die Minenfelder ins Bewusstsein rufen, die dort überall zu finden sind.
Einreisebestimmungen
Bürger der Europäischen Staaten (EU) benötigen für Mauretanien einen gültigen Reisepass und ein Visum. Ein Visum ist bei der Botschaft der islamischen Republik Mauretanien (Kommandantenstr. 80, 10117 Berlin) für etwa 60 Euro, im mauretanischen Konsulat in Rabat (6, Rue Thami Lamdawar, B.P 207, Rabat-Souissi) für etwa 50 Euro (510 DH) erhältlich. Früher wurden Visa auch an der Grenze zu Marokko ausgestellt. Seit 2009 kann man sich darauf nicht mehr verlassen. In Casablanca gibt es kein mauretanisches Konsulat mehr. Für das Tourismusvisum wird ein Visa- Antragsformular, ein Passfoto, ein Reisepass welcher noch mindestens sechs Monate gültig ist und eine Gebühr von 62,50 Euro (Aufenthalt bis zu drei Monaten) bzw. 93,75 Euro (Aufenthaltsdauer drei Monate bis ein Jahr). Stand 2010.
Einreise mit dem Fahrzeug
Nach dem marokkanischen Grenzposten (Achtung: von 12 bis 15 Uhr geschlossen) kommt ein etwa vier Kilometer breiter Streifen Niemandsland. Immer auf der Piste bleiben, den es gibt daneben ungekennzeichnete Minenfelder, bis man den Mauretanischen Grenzposten erreicht (GPS: N 21° 20,024′ W 16° 56,81′). (Anfang Februar 2007 gab es auf der Piste im Niemandsland zwischen Marokko und Mauretanien einen tödlichen Unfall französischer Touristen).
Mitgeführt werden muss eine international gültige Versicherung, die idealerweise eine französische Übersetzung beinhaltet. Liegt diese Versicherung nicht vor, muss eine bei der Einreise oder spätestens in Nouadhibou abgeschlossen werden. Ein Carnet de Passage ist nicht erforderlich, da das Fahrzeug für eine Gebühr von ca. 10 Euro bei der Einreise in den Pass eingetragen wird.
In der Vergangenheit ist es im Grenzgebiet zu Algerien zu Überfällen gekommen. Vor Reisen in diesem Gebiet und Versuchen, über Algerien oder Nordmali ein- oder auszureisen, wird abgeraten.
Klima
Mauretanien hat größtenteils trockenes und heißes Wüstenklima. Abkühlung bringt nur der kalte Kanarenstrom vor der Küste, wodurch es im Küstengebiet häufig zu Nebelbildung kommt. In der Nordhälfte des Landes fallen die Niederschläge unter anderem im Winter, allerdings selten mehr als 100 mm pro Jahr, im äußersten Süden sind es 300–400 mm, hauptsächlich von Juli bis Oktober. Die durchschnittlichen Januartemperaturen liegen bei 20–24 °C, die Julitemperaturen bei 30–34 °C, wobei sommerliche Maximalwerte bis 50 °C erreicht werden. Als angenehme Reisezeit werden von vielen Mitteleuropäer die Monate November bis ca. April empfunden.
Auto
Reisende mit eigenem Fahrzeug werden auf erhöhte Unfallgefahren hingewiesen, die von waghalsigen Überholmanövern, unbeleuchteten Fahrzeugen, Sandverwehungen sowie Straßen und Pisten überquerenden Kamelen, Eseln und Ziegen, verursacht werden. Auf Nachtfahrten sollte unbedingt verzichtet werden. Auch tagsüber nicht ungefährlich ist die sog. „Route de l’Espoir“ (Nouakchott – Néma), die insbesondere auf der Strecke Nouakchott – Boutilimit zahlreiche Sanddünen überquert. Problematisch sind hier vor allem Überholmanöver auf der Gegenfahrbahn, die man aufgrund von Erhebungen häufig erst im letzten Augenblick einsehen kann. Es kommt immer wieder zu tödlichen Unfällen.
Die meisten Orte östlich von Smara und östlich der Küstenstraße Layoune- Dakhla- Gargarat sind militärisches Sperrgebiet und nur mit Genehmigung der örtlich zuständigen Behörden zu besuchen.
Tipp: Wüstenfahrten auf eigene Faust sollten nie ohne Ersatzteile und umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen unternommen werden; eine gute Karte und GPS ist unabdingbar.
Spritversorgung
Die Kraftstoffversorgung in Mauretanien ist gut, solange man die Hauptstraßen nicht verlässt. Abseits dieser Pisten ist das mitführen von ausreichend Kraftstoff zu beachten. Erhältlich sind Benzin Super (95 Oktan) und Diesel. Je weiter man in abgelegenere Gegenden kommt, desto teurer wird der Treibstoff. Generell gilt, dass man außerhalb von Städten jede Tankmöglichkeit nutzen und die Vorräte ergänzen sollte.
Auto-Versicherung für Westafrika
Die ‘Carte Brune‘ ist eine Versicherung, die in ganz Westafrika gültig ist. Sie kostet für 3 Monate 90$ (Stand 2010). Sie ist gültig für folgende Länder: MAURETANIEN, SENEGAL, MALI, BURKINA FASO, TOGO, BENIN, NIGERIA, KAMERUN, GABUN.
Medizinische Hinweise
Eine gültige Impfung gegen Gelbfieber wird für alle Reisenden älter als 1 Jahr, die länger als 2 Wochen im Land bleiben wollen, bei Einreise verlangt. Außerdem bei allen Reisenden, die aus einem Gelbfiebergebiet einreisen, z.B. dem Nachbarland Senegal. Wichtig ist auch der Schutz gegen Tetanus, Diphtherie, Polio und Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt über vier Wochen oder besonderer Exposition auch Hepatitis B, Tollwut, Meningokokken-Krankheit (ACWY) und Typhus. Ein hohes Malariarisiko besteht ganzjährig in den südlichen Landesteilen, ein mittleres während der Regenzeit (Juli-Oktober) in Adrar und Inchiri. Ein geringes Risiko dort während der Trockenzeit und in den übrigen Landesteilen. Als malariafrei gelten die Provinzen Dakhlet-Nouadhibou und Tiris-Zemour im Norden des Landes. Die Gefahr der Übertragung von Bilharziose besteht beim Baden in Süßwassergewässern, besonders im Senegalfluss und in der Tarza-Region.
Währung
Die Landes-Währung in Mauretanien ist der Mauretanischer Ouguiya unterteilt in 5 Khoums. Mauretanien ist neben Madagaskar das einzige Land, welches vom Dezimalsystem bei der Währung abweicht. Banknoten sind im Wert von 1.000, 500, 200 und 100 UM im Umlauf, Münzen sind in den Nennbeträgen 20, 10, 5 und 1 UM erhältlich. Die Ein- und Ausfuhr der Landes-Währung ist verboten. Die Einfuhr von Fremdwährungen ist unbeschränkt, aber deklarationspflichtig. Ausfuhr nur in Höhe des deklarierten Betrags, abzüglich umgetauschter Beträge. Es ist illegal, Geld auf dem Schwarzmarkt zu wechseln (Umtauschbelege müssen aufbewahrt werden). Es empfiehlt sich die Mitnahme von Euro und US-Dollar in bar. Reiseschecks sind in Mauretanien nutzlos.
Die Akzeptanz für Kreditkarten in Mauretanien ist, außer in großen Hotels, nicht vorhanden. Nur in Nouakchott gibt es einen internationalen Geldautomaten. Das Mitführen von ausreichend Devisen ist die beste Lösung.
Verhaltensregeln und Sicherheit
Mauretanien ist ein muslimisch geprägtes Land. Reisende sollten auf die religiösen, kulturellen und sozialen Traditionen Rücksicht nehmen. Zu beachten sind die Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes.
Karten und GPS
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