Buschtaxi

Vor einem Jahr haben wir angefangen uns zu überlegen, welches Fahrzeug wohl das Beste waere, um damit einmal quer durch Afrika zu fahren. Dabei waren die wichtigsten Kriterien: Zuverlässigkeit, Ersatzteilversorgung, Beladung und Preis. Wir hatten das große Glück, nach viermonatiger Suche, einen Landcruiser HZJ 78 zu ergattern, mit annehmbarem Kilometerstand und in einem super Zustand. Jetzt haben wir einen gelben Landcruiser und neue Freunde gewonnen (die uns den Landcruiser verkauft haben).

Und so wie er dann dastand war er eigentlich schon fast reisefertig. Die zwei Tanks zu je 90 Liter Diesel und zwei Reservekanistern mit zusammen 40 Litern (gesamt 220 Liter) sind, wenn man nicht gerade Trans-Sahara fahren möchte, mehr als ausreichend. Die vordere Seite, des mit fast fünf Metern langen Buschtaxis, wird von einer massiven Bullbar (von der Firma ARB) geschützt. Das ist nicht nur hilfreich bei Unfällen mit Tieren, man kann auch prima drauf sitzen. Die Scheinwerfer haben eine zusätzliche Abdeckung aus steinschlagfestem Acrylglas.

Wir haben uns gegen eine Seilwinde entschieden. Obwohl eine Seilwinde super off-road-mäßig aussieht, zieht man doch in aller Regel mit dieser Winde fast immer nur andere, havarierte Fahrzeuge aus dem Dreck. Sperrdifferential und Sandbleche sind uns in diesem Fall Sicherheit genug. Zudem sind es immerhin knapp 30 Kilo, die man vorne an dem Fahrzeug spart und die meiste Zeit nur spazieren fahren wuerde.
Die Überlegung die Motorhaube mit Alu-Tränenblech zu verkleiden, damit man sie begehen kann, haben wir aufgegeben. Die Bleche blenden so stark, dass es bei grellem Sonnenlicht wirklich anstrengend ist, etwas zu erkennen.

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Unter der Haube des Landcruisers HZJ 78 arbeitet ein 4,2 Liter Sechszylinder-Diesel, der, Serienmäßig 130 PS auf die Straße bringt. Zusätzlich dazu haben wir einen Turbo welcher noch einmal moderate 30 PS zusätzlich liefert. Die einzigen Veränderungen im Motorraum sind ein Öldruckmesser und ein vollautomatisches Batterie-Ladesystem (Sterling ProSplit) für die Kompressorkühlbox und die Zusatzbeleuchtung. Die Luft zum Atmen erhält der Motor durch einen Schnorchel mit Zyklonfilter.
Hinter der Motorhaube kommt dann die Fahrerkabine mit dem einzigen elektronischen Bauteil – dem Autoradio. Dieses hat einen USB Anschluss und vor allem einen MW LW Empfang für die Sender der Deutschen Welle, BBC World und Voice of America, die in Afrika nur über MW und LW ausgestrahlt werden. Die Sitze sind mit einem Stoffüberzug bezogen.  Damit endet auch schon der Luxus. Hinter dem Beifahrersitz befindet sich der 40 Liter Engel Kompressorkühlschrank und darunter die zusätzliche AGM Batterie, die über die Lichtmaschine geladen wird. Hinter dem Fahrersitz befinden sich drei 20 Liter Wasserkanister. Wir haben uns gegen einen großen Tank entschieden, da man unterwegs immer verschiedene Wasserqualitäten bekommt. Somit muss man nicht leckeres Quellwasser mit chlorigem Leitungswasser mischen. Ansonsten kann man fast ueberall Wasser in Flaschen kaufen. Im hinteren Teil des Fahrzeuges befinden sich zwei Podeste unter denen verschiedene Boxen mit Medikamenten, Ersatzteilen, usw. untergebracht sind. Darüber befinden sich die Alu- Kisten für persönliche Dinge, die Elektronikkiste, die Küchenkiste sowie Stauraum und Kisten für Lebensmittel. Beleuchtet wird das ganze mit verschiedenen Warmtone- SMD Leuchten, welche von der Zusatzbatterie gespeist werden. Hinten in der Türe ist die Schaufel und das Beil, sowie ein Wasserkanister zum Händewaschen und ein ausklappbarer Tisch.

Die Oberkante des 2,10 Meter  hohen Buschtaxis wird von einem „Front Runner“ Alu- Dachträger bedeckt, der eine Länge von 2,80 Metern hat. Auf dem hinteren Teil des Dachträgers befindet sich das Holowing Moon Stargazer Dachzelt, davor zwei stabile Kisten aus Alu-Tränenblech, zwei Reservekanister für Diesel und eine große Plastiktonne, die als Reisewaschmaschine fungiert. Hinten am Auto befindet sich einer der beiden Reservereifen, der andere ist unter dem Fahrzeug verstaut. Das Fahrzeug steht auf BF Goodrich MT Reifen.
Somit ist unser neues Zuhause für das kommende Jahr,  5 Meter lang, 2,4 Meter hoch und alles zusammen ca. drei Tonnen schwer.

Im Moment steht das Buschtaxi bei Toyota Stuttgart und bekommt noch die letzten chirurgischen Eingriffe verpasst. Wir haben jetzt die Fähre von Monfalcone (Italien) nach Ashdod (Israel) für den 6. Oktober gebucht. Und so wie es im Moment aussieht, sind zwei nette Eidgenossen Cédric + Tanja mit an Board. Ihren Blog gibt es unter http://www.sanduku.ch/ zu entdecken.

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